Jedermann 2017

Auszeit dahoam, das ist auch Kultur. Gestern war Jedermann Premiere (neue Inszenierung, neue Besetzung) und wir durften dabei sein!

Das Wetter hat dramaturgisch so gut wie alle Facetten gezeigt. 20 Minuten vor Beginn hieß es noch: Die Premiere ist am Domplatz. 5 Minuten später standen alle Festspielgäste (so auch wir) im strömenden Regen vor dem Festspielhaus….

Gut, die Premiere war dann drinnen. Fotografieren verboten!

Es gab tosenden Applaus für die moderne Inszenierung und Standing Ovations für Tobias Moretti in der Hauptrolle des Jedermanns. Unser persönliches Fazit: das Bühnenbild hat gefallen, der Rest… naja.

Der Fischer vom Königssee

Da wir Luftlinie zum Königssee nur wenige Kilometer entfernt wohnen, gehört ein Ausflug dorthin eindeutig zur Rubrik „Auszeit dahoam“. Und gestern haben wir unsere Heimat in ihrer schönsten Form erlebt: eine Abendfahrt am Königssee mit Einkehr beim Fischer von St. Bartholomä. Es gibt nur 5 Termine pro Saison und die sind bereits im Jänner ausgebucht, denn auf das kleine Elektroboot passen maximal 27 Personen.

Barbara, die Bootskapitänin begrüßt jeden Gast persönlich und schon nach wenigen Metern mit dem Boot lässt man den Stress des Alltags hinter sich. 30 Minuten dauert die Fahrt nach St. Bartholomä, wo uns Thomas, der Fischer vom Königssee, erwartet. St. Bartholomä ist übrigens ausschließlich mit dem Boot erreichbar.

Thomas ist der einzige Fischer am Königssee und seine Familie betreibt das Handwerk bereits über mehrere Generationen.

Beeindruckend sind die Einblicke in die Fischräucherei, die seit hunderten von Jahren unverändert blieb. Und mehr als beeindruckt hat uns der Geschmack einer frisch geräucherten Königssee-Forelle.

Wenn man bedenkt, dass an einem heißen Sommertag bis zu 5000 Touristen den Königssee besuchen, konnten wir in der kleinen Gruppe wirklich die Ruhe am See geniessen!

eine gute Alternative…

… zu den klassischen und traditionellen Weihnachtsmärkten ist der Kittenberger Adventzauber. Als Schaugärten in Schiltern (NÖ) bekannt, bieten die Kittenberger Erlebnisgärten auch in der (Vor-) Weihnachtszeit ein abwechslungsreiches Programm, das wir gestern miterleben durften. Durch die viiiiielen Lichterketten und Fackeln mangelt es nicht an Weihnachtsstimmung. Punsch-, Glühwein- und Maronistände, Adventkonzerte, kulinarische Schmankerl und natürlich eine tolle Ausstellung an Advent- und Weihnachtsdekoration bieten Abwechslung im großen Schaugarten.  Und zum ersten Advent wird es auch einen schwimmenden Adventkranz geben. Unsere Empfehlung: hinfahren, anschauen und geniessen!

Flucht in die Vergangenheit

Einige von euch wissen, dass wir uns ganz gerne mit der Familiengeschichte von Andreas beschäftigen. Immer wieder recherchieren wir (hauptsächlich in Kirchenmatriken) und mittlerweile sind wir im Jahr 1767 angelangt. Das sind 9 Generationen zurück und es war eine spannende Reise bis dahin. Am Freitag haben wir eine neue „Ebene“ erreicht. Ich war im österreichischen Staatsarchiv in Wien Erdberg. Dort kann jeder hin und sich mit seinem Forschungsanliegen beschäftigen. Am besten ist, man kündigt seinen Besuch an und lässt Akten, Bücher, was auch immer, ausheben. Und eines müsst ihr mir glauben, das ist dort eine ganz eigene Welt! Ich hab eine Erstberatung (ist Pflicht) von einem sehr bemühten Beamten bekommen, der mich mit der Frage „Und Sie suchen Ihren Opa?“ empfangen hat. Schlussendlich war er dann an meinem Forschungsanliegen sehr interessiert. Das hatte zur Folge, dass ich 3 Stunden dort verbrachte und schließlich auch ein Referatsleiter hinzukam, der mir versprochen hat, mich bei meinen Recherchen zu unterstützen. Wie immer bei meinen Nachforschungen zur Familiengeschichte bin ich sehr hilfsbereiten und bemühten Menschen begegnet, die auch über den Tellerrand schauen!

Im Lesesaal des österreichischen Staatsarchivs darf man nur mit Bleistift schreiben. Hatte ich keinen dabei. Kein Problem, die liegen auf. Meine Besucherkarte ist an 5 beliebigen Tagen innerhalb eines Jahres gültig. Die Akten, die ich ausheben hab lassen, waren in 2 Kartons und unglaublich interessant. Da waren Dekrete von Maria Theresia dabei. Es war richtig spannend…

Fotografieren ist übrigens strengstens verboten. Für mich hat man mal wieder eine Ausnahme gemacht. 🙂

Almkanal in Salzburg

In den letzten Wochen wars ein bisschen ruhiger hier im Blog. Wir haben den Sommer genossen! Heute waren wir wieder kulturell unterwegs – dieses Mal in Salzburg Stadt. Immer anfangs September wird der Almkanal für ca. 3 Wochen gesäubert. Das nennt sich Almabkehr und in dieser Zeit kann der Stiftsarm, einer der ältesten Wasserleitungsstollen Österreichs (wenn nicht sogar Mitteleuropas), besichtigt werden. Hier ist der Treffpunkt für die Führung: in der Nähe des „Henkerhäusls“ in der Brunnhausgasse.

Almkanal_1

Der Stollenbau begann 1137 und war ein Gemeinschaftsprojekt von Stift St. Peter und dem Domkapitel. 1140 stürzte der Stollen ein, doch man gab nicht auf und 1143 wurde das Werk vollendet. Der Einstieg ins Kanalsystem sieht so aus:

Almkanal_3

In einer kleinen Gruppe haben wir Salzburgs „Unterwelt“ erkundet. Der Stollen verläuft zwischen Mönchsberg und Festungsberg und ist abschnittsweise nur 1,20 m hoch.

Es gab viele interessante Details zu entdecken. Zum Beispiel Fossilien:

Almkanal_8

Ganz interessant ist, dass die Bodenplatten von Grabsteinen stammen. Ein Friedhof, der zum Domkapitel gehörte, wurde im 17. Jahrhundert aufgelassen. Die Grabsteine wurden für den Stiftsarmstollen verwendet.

Almkanal_9

Und jetzt ratet mal, wo wir nach 370 Meter mit unseren Gummistiefeln und Taschenlampen rausgekommen sind:

Almkanal_10

Direkt am Friedhof St. Peter!

Wer bei einer Führung teilnehmen möchte, hat noch bis 25. September Zeit. Danach steht der Stiftsarmstollen wieder für 49 Wochen unter Wasser.

Scuben

Scuben (eine Mischung aus Schnorcheln und Canyoning) in der Traun, das ist wie ein kleiner Abenteuer-Urlaub. Beim Traunfall durften wir heute die wunderschöne Unterwasser-Landschaft der Traun erleben. Neben zahlreichen Krebsen, Forellen und Barschen bieten auch die ausgeschwemmten Felsen und Naturbecken einen beeindruckenden Anblick. Zwischendurch ein paar Stromschnellen und dann geht’s wieder gemütlich weiter. Wir waren ca. 1,5 h unterwegs. Und das alles kann man über die Flusstauchbasis Magic-Dive buchen. Auf der Homepage findet man auch schöne Unterwasserbilder!

noch eine kulinarische Kostprobe

Wir können es nicht lassen – die nächste kulinarische Kostprobe stand auf dem Speiseplan: fermentierter Hai. Der Bauernhof Bjarnarhöfn stellt nicht nur diese isländische Spezialität her, sondern informiert auch in einem kleinen Museum über den Gröndlandhai und die Herstellung der interessanten Speise. Sieht aus wie geräucherter Tofu, schmeckt eigentlich kaum nach Fisch. Könnte auch eine Art Käse sein. Gewöhnungsbedürftig ist der Ammonik-Geschmack im Abgang. Diesen kann man mit Brot aber gut überdecken. Im Bild links sieht man, wo die Fischstücke über mindestens 4 Monate an der Luft trocknen. Der Prozess ist komplett natürlich, es werden keine Zusatzstoffe hinzugefügt. Nur verschiedene Bakterien verwandeln den rohen Fisch in eine isländische Delikatesse.

ein gelungenes Sommer-Wochenende

Unglaublich, welch schönes Wochenende hinter uns liegt: am Samstag ein gemütlicher Grillabend mit lieben Freunden, heute kam endlich das Geisterhäuschen aus Thailand (dazu gibt’s noch einen Blog-Beitrag in den nächsten Tagen) und am Sonntagabend eine gelungene Vorstellung von „Shakespeare im Park“ im Schlosspark Leopoldskron. Und das alles bei perfektem, lauen Sommerwetter.

Aufmerksame Blog-Leser wird „Shakespeare im Park“ bekannt vorkommen – stimmt, ich sah die Aufführung in Begleitung meiner beiden Schwestern zum 2. Mal und es war wieder großartig, kurzweilig und amüsant. Der Picknick-Korb mit süffigem Prosecco hat natürlich sehr zur guten Laune beigetragen! 😉