In den letzten Wochen wars ein bisschen ruhiger hier im Blog. Wir haben den Sommer genossen! Heute waren wir wieder kulturell unterwegs – dieses Mal in Salzburg Stadt. Immer anfangs September wird der Almkanal für ca. 3 Wochen gesäubert. Das nennt sich Almabkehr und in dieser Zeit kann der Stiftsarm, einer der ältesten Wasserleitungsstollen Österreichs (wenn nicht sogar Mitteleuropas), besichtigt werden. Hier ist der Treffpunkt für die Führung: in der Nähe des „Henkerhäusls“ in der Brunnhausgasse.
Der Stollenbau begann 1137 und war ein Gemeinschaftsprojekt von Stift St. Peter und dem Domkapitel. 1140 stürzte der Stollen ein, doch man gab nicht auf und 1143 wurde das Werk vollendet. Der Einstieg ins Kanalsystem sieht so aus:
In einer kleinen Gruppe haben wir Salzburgs „Unterwelt“ erkundet. Der Stollen verläuft zwischen Mönchsberg und Festungsberg und ist abschnittsweise nur 1,20 m hoch.
Es gab viele interessante Details zu entdecken. Zum Beispiel Fossilien:
Ganz interessant ist, dass die Bodenplatten von Grabsteinen stammen. Ein Friedhof, der zum Domkapitel gehörte, wurde im 17. Jahrhundert aufgelassen. Die Grabsteine wurden für den Stiftsarmstollen verwendet.
Und jetzt ratet mal, wo wir nach 370 Meter mit unseren Gummistiefeln und Taschenlampen rausgekommen sind:
Direkt am Friedhof St. Peter!
Wer bei einer Führung teilnehmen möchte, hat noch bis 25. September Zeit. Danach steht der Stiftsarmstollen wieder für 49 Wochen unter Wasser.